Programmablauf

 

   
12.00 Uhr
   
13.00 – 13.30 Uhr Begrüßung durch die Veranstalter
Grußwort der Schirmherrin Sandra Maischberger
Grußwort Frank Stöhr (dbb forum)
   
13.30 – 14.00 Uhr

Impulsvortrag Wissenschaft
Mediatisierung, Issues-Management, Spin-Doctoring und was noch?
Thesen zur Entwicklung der politischen Kommunikation in Deutschland
Prof. Dr. Günter Bentele

Die politischen Parteien können sich der Zustimmung immer breiterer Bevölkerungsteile zu ihrer Politik nicht mehr sicher sein. Sie erreichen ihr Klientel kaum noch durch direkt vermittelte Kommunikation. In einer immer stärker medienvermittelten politischen Kommunikation gilt es, auf wachsende Herausforderungen zu reagieren: die Bedeutung des Leitmediums Fernsehen und die Entwicklung neuer Medien stellen die Politikvermittlung vor weitere Herausforderungen: Personalisierung, Mediatisierung, Visualisierung und Infotainment sind nur einige Folgen.

Wohin bewegt sich die politische Kommunikation?

   
14.00 – 14.30 Uhr

Impulsvortrag Journalismus
Was kommt nach der Medienkrise?
Dr. Wolfram Weimer

„Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien.“
Dem Journalismus kommt die entscheidende Rolle bei der Vermittlung politischer Inhalte zu. Die Politik selbst betreibt eine auf Medienresonanz angelegte Presse- und Medienarbeit. Durch Thematisierung und De-Thematisierung wird versucht, Meinungsbildungsprozesse im eigenen Interesse zu forcieren oder gar nicht erst zuzulassen.

Mit welchem Selbstverständnis kann sich ein Journalist dieser Logik entziehen und inwiefern ist unter diesen Bedingungen investigativer Journalismus möglich?

   
14.30 – 15.00 Uhr PAUSE
   
15.00 – 16.00 Uhr

Podiumsdiskussion „Politik als Marke“
Dr. Fritz Goergen, Bernd Heusinger, Matthias Machnig, Michael H. Spreng
Moderation: Hans-Peter Hagemes

Wahlkämpfe sind die Königsdisziplin der politischen Kommunikation. In ihnen muss Politik „verkauft“, das Bedürfnis des Wählers geweckt und so seine Stimme – das „Ticket zur Macht“ – gewonnen werden. Die Aufgabe politischen Marketings ist es hierbei, das Produkt Politik zu positionieren und eine politische Marke zu profilieren. Aufgrund der wachsenden Marktorientierung von Politik - auch zwischen den Wahlen - gewinnt der Bürger jedoch zunehmend den Eindruck, Zeuge permanenter Werbekampagnen zu sein. Wahlkämpfe sind dabei für ihn nur noch der Gipfel dessen, was ohnehin den politischen Alltag in der Gegenwartsgesellschaft ausmacht. Gleichzeitig geht ein weitgehender Bedeutungsverlust der Parteiorganisationen einher.

Wie groß sind die Einflusspotentiale politischer (Wahl-)Kampagnen auf den individuellen Meinungsbildungsprozess tatsächlich? Wen können sie überhaupt erreichen? Übernimmt die Werbung dabei eine rein kommunikative Funktion oder verkauft sie Illusionen? Besteht in Zeiten wie dem Superwahljahr 2004 mit 14 Wahlen nicht die Gefahr der Reizüberflutung und zunehmenden Abstumpfung des Rezipienten „Wähler“?

   
16.00 – 16.30 Uhr PAUSE
   
16.30 – 17.00

Impulsvortrag PR
Politik ist nicht Persil
Rupert Ahrens

Politische Verhaltensweisen werden immer stärker an den Gesetzmäßigkeiten des Mediensystems ausgerichtet. Um auf die Medienagenda gesetzt zu werden, bedarf es unter den Bedingungen der harten Konkurrenz um die Aufmerksamkeit des Publikums abwechslungsreicher PR-Taktiken von politischer Seite. Neben dem Nachrichtenwert gewinnt der Unterhaltungswert an Bedeutung. Hierdurch ergibt sich ein verändertes Bild von Politik in der Gesellschaft.

Bedeutet diese Entwicklung zwingend eine Verflachung des Dialogs zwischen politischen Akteuren und Wählerschaft? Steht gar die Glaubwürdigkeit der Politik auf dem Spiel? Welchen Beitrag kann politische PR leisten, um der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken – oder ist sie gar mitverantwortlich für dieses Phänomen?

   
17.00 – 17.30 Uhr

Impulsvortrag Politik
Politik als Marke?
Brigitte Zypries

Politik ist ein schwieriges Geschäft. Politische Inhalte werden immer komplexer und schwerer vermittelbar. Die Produktionserfordernisse der Medien verlangen nach einfachen Botschaften, öffentliche Debatten und veröffentlichte Meinung sind immer stärker von Skandalen und Affären geprägt. Die politischen Akteure jagen immer mehr der tagespolitischen Aktualität hinterher und versuchen sich selbst zu vermarkten. Oder werden Sie dazu getrieben?

Wer also ist Jäger und wer Gejagter in diesem Spiel? Bleibt vor lauter Vermarktung genügend Kraft für die Gestaltung politischer Inhalte? Und wobei bleibt da die persönliche Authentizität?

   
17.30 – 18.00 Uhr PAUSE
   
18.00 – 19.00 Uhr

Podiumsdiskussion „Mensch als Marke“
Eberhard Diepgen, Giovanni di Lorenzo, Dr. Silvana Koch-Mehrin, Hans-Christian Ströbele, Claus Strunz, Axel Wallrabenstein
Moderation: Hajo Schumacher

Die Images politischer Akteure gewinnen immer mehr an Bedeutung für Wählerorientierungen. Durch Personalisierungs-Strategien versucht die politische Kommunikation, Imageprobleme von Politik zu lösen. Zudem verlangen die Medien nach Menschen, die komplexe Inhalte auf den Punkt bringen, politische Inhalte vermitteln – und dabei für etwas stehen.
Wie macht sich ein Politiker zur Marke? Was ist bei einem „Politiker als Marke“ dabei eigenes Zutun, und was ist Resultat der Medienberichterstattung? Stimmt das Medien-Image mit der Selbstwahrnehmung überein, und wie lebt es sich als Politiker mit einem bestimmten Image?

Auf dem Podium diskutieren hierzu die Berliner Marke Eberhard Diepgen, die alternative Marke Hans-Christian Ströbele und Silvana Koch-Mehrin, eine Marke im Aufbau. Ergänzt wird die Runde durch Axel Wallrabenstein, also die Sicht eines „Markenmachers“ sowie Giovanni di Lorenzo und Claus Strunz, die aus Sicht der Medien argumentieren.

   
19.00 – 21.00 Uhr COME TOGETHER